- haben sie das dormicum schon genommen?
- ja, aber es wirkt noch nicht.
- warten wir einfach, das fängt oft an zu wirken, wenn mans garnicht erwartet. machen sie mal den mund auf.
- aaah. wozu?
- damit ich sehe, welche grösse der beatmungsballon braucht.
und seit ich einmal ein einem zungenpiercing hängengeblieben bin,
frage ich immer.

na, dann geb ich ihnen mal ein fentanyl.
- oh!
- haha, das dormicum scheint ja schon zu wirken, was denn "oh"?
- das fentanyl, da hab ich mal ein buch drüber gelesen. wie heroin ...

schwupp.

schwupp. aua.

- haben sie schmerzen?
- ja.
- ich häng ihnen was an.

- tuts noch immer weh?
- ja, das tut mehr weh als die andere operation.
- soundso, gibst du mir bitte ein dipi aus dem suchtgiftschrank? danke.
atmen. schön tief atmen.
(- ah ja, atmen. brav atmen. müsste auch nicht, aber wenn sies sagt...)
- hallo, ja ich weiss ihr könnt ohne mich nicht anfangen, aber sie braucht mich hier noch im aufwachraum. wegen der atemdepression.

- hallo. dr. schweiger mein name. es ist alles gut verlaufen,
die implantation der nadeln ... oh, ich glaube, das erzähl ich ihnen dann morgen, hihi.
- ihre stimme ... sogar ihre stimme klingt anders ... watte.
- ja, ja.

während der lift aufwärts fährt, mache ich die probe.
ich denke an die bösen drei alten weiber in meinem zimmer.
hass funktioniert nicht, zorn und ärger, nein,
die wolke unter meinem rücken, das funktioniert sehr gut.
kitschig, denke ich. so weich.
drogenprosa, immer zur lächerlichkeit verurteilt,
da erfahrungswerte weit weniger persönlich als
vom schreibenden anwender gern angeführt.
hm, weich. aus zuckerwatte. hm.
es gibt nichts hartes. gar kein thema.

so haben sie gegrinst, sagt die schwester.
auf welcher wolke sind sie denn gelegen?
woher wissen sie das mit der wolke?,
frage ich.

das leintuch unter mir hat scharfe falten,
die matratze übertreibts unter meinen ellbogen.
wozu dies ganze festigkeitsgetue? alter. au.